Es ist etwas anderes, ob man "privat" erleichtert ist und "feiert", oder ob in einer Demokratie, die die Todesstrafe abgeschafft hat, weil man sie als unmenschlich ansah, die Regierungscheffin sagt, dass sie sich über die Tötung eines Menschen freut.

Die US-Regierung hat mittlerweile bestätigt, dass er unbewaffnet war.
Dieser n-tv Artikel ist schon wirklich interessant.

http://www.n-tv.de/politik/dossier/Wa ... legal-article3238921.html

das feiern fand ich vom ersten Augenblick an befremdlich, und wenn es jetzt quasi eine Hinrichtung war, ist das trotz allem schlimm und nichts worauf man stolz sein könnte. Bin Laden hin oder her.

Also traurig oder gar erstaunt, dass dieser Terrorist jetzt tod ist bin ich wirklich nicht. Und ob er bewaffnet war oder nicht ist mir egal, denn bei dieser hinterhältigen Ratte musste man mit allem rechnen. Da gab's nur die Wahl er oder die.

Finde jetzt diese heuchlerische Doppelmoral der Politiker in aller Welt (allen voran unserer CDU- und CSU-Politiker) wiedermal zum k@tzen. Klar würde ich mich als öffentliche Person nicht vor die Kameras stellen und wortwörtlich sagen "dass ich mich über seinen Tod freue". Das kann man ja diplomatischer ausdrücken. Aber alles andere wäre albern, gelogen und zudem noch allen Opfern, Betroffenen und Soldaten gegen über ein Schlag ins Gesicht. Da kann man ja wohl mal die Kirche im Dorf lassen. Wenn dieser Mann so gekonnt hätte wie er wollte würden wir schon alle nicht mehr leben. Und das nicht nur durch einen simplen Schuss aus einer Waffe sondern weitaus qualvoller.

Trotzdem würde ich jetzt auch nicht zum Ground Zero ziehen und Party machen. Das widerum finde ich auch daneben! Zumal Gewalt ja meist mit Gegengewalt quittiert wird. Wer weiß was als nächstes passiert. Ruhe werden die da unten nie geben.

Genau aus solchen Gründen (Rache, Vergeltung, Feiern und damit die Gegenseite demütigen etc etc etc) entstehen Gewaltspiralen - und Kriege. Das wird nie aufhören. Und DAS find ich schlimm. Vor allem, wenn dann auch noch so öffentlich gefeiert/gejubelt wird. Wo ist da der Unterschied zu den fanatischen Muslimen? Und wo hören "wir" auf mit solchen "Vollstreckungen"? Bei Osama bin Laden finden wir es noch gerechtfertigt und gut und jubeln drüber etc, bei wie vielen weiteren finden wir es auch noch gut? Und wieviele "Nebenopfer" (Kollateralschäden genannt) akzeptieren wir dabei noch??

Die USA haben ja in früheren Jahrzehnten auch schon ganz andere Menschen in anderen Ländern liquidiert (z. B. in Lateinamerika in ihrem Kommunistenwahn); das waren keine Attentäter, die vorher unschuldige US-Bürger vernichtet haben. Wo zieht man denn da die Grenze, wo ist es okay und wo nicht - und wer entscheidet das??? Zu was für einem Richter schwingen sie sich auf - und wieviel "besser" sind sie damit als andere, die halt zufällig nicht auf "unserer" Seite stehen und ihre Taten auch nur mit ihrem Wahn und Hass rechtfertigen?

Und solche Aussagen wie "in manchen Fällen find ich die Todesstrafe gut" finde ich ERSCHRECKEND, egal ob's um einem Osama bin Laden geht (wobei das ja im rechtlichen Sinn gar keine Todesstrafe war, denn man hat ihn ja gar nicht vor Gericht gestellt wie z. B. damals die Israelis den Eichmann) oder um einen Kindesmörder oder wen auch immer. Eigentlich sollten wir inzwischen eine etwas höhere Zivilisationsstufe erreicht haben, haben wir aber wohl leider noch lange nicht, sonst würden nicht immer wieder solche Diskussionen hochkochen udn solche Äußerungen getätigt werden... Schlimm, echt schlimm. Aber das wäre nun wieder einen eigenen Fred wert...

(Spicy, du bringst es auf den Punkt: Natürlich ist man nicht traurig über dessen Tod, egal ob er bewaffnet war oder nicht. Aber FEIERN muss man das trotzdem nicht. )
Und die Opfer vom 11. September bringt es auch nicht zurück!!!